Es gibt nur wenige Initiativen, die sich künstlerisch der politischen Bildung widmen. Besonders dann, wenn das Grundanliegen eine humanitäre Kurskorrektur der Gegenwart ist. Das Zentrum für politische Schönheit ist eine solche Initiative dessen künstlerisches Konzept in einer historischen „Retrospektivierung“ der Gegenwart besteht. Für den Think Tank der anderen Art, ist politische Schönheit immer auch moralische Schönheit. Sie verstehen sich als Denk-, Gefühls- und Handlungsfabrik für politische Poesie in dessen Zentrum der Traum der Humanität steht und die Verhinderung genozidalen Massensterbens. Letzteres sieht die Gruppe in der aktuellen Nahrungsmittelspekulation.
Gegenwärtiges Projekt ist ein Film mit dem Titel: Schuld
Ein Denkanstoß für die Intiative "Privatheit & Öffentlichkeit" des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory
Margarete Wegener steht vor den Trümmern ihrer Existenz: Entlassung in einer Welt, die Spekulationen auf Nahrungsmittelpreise nicht länger duldet. Eine Dokumentation, die in das Innenleben einer hochtalentierten Fondsmanagerin des größten ETF auf Nahrungsmittel und in das Fleisch unserer Zivilisation blickt – zersetzt vom Bewusstsein darüber, was getan und was vergessen wird.
Hier ein ca. 5 minütiger Einstieg:
Ein Nachtrag. Heute am 16.12.11 erreichte mich eine Presseerklärung des "Zentrums für politische Schönheit" die ich hier veröffentliche:
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Pressemitteilung
Berlin, 16.12.2011, 11:03 Uhr
Die Deutsche Bank droht mit rechtlichen Schritten und Schadenersatzklage
gegen einen Film über Nahrungsmittelspekulationen, sollte nicht eine
Passage des Pressesprechers Frank Hartmann herausgenommen werden. Der
Pressesprecher wird dahingehend zusammengefasst, dass nicht die Händler
von Banken, sondern die Menschen in Somalia für ihre Armut selbst
verantwortlich seien. Daraufhin bestätigt Hartmann: "Natürlich sind die
selbst schuld!"
Der Aussage, Menschen in Somalia seien selbst schuld, sich die
überhöhten Getreidepreise nicht leisten zu können, droht nun Zensur. Die
Deutsche Bank hat angekündigt, Strafantrag wegen Verletzung des § 201
StGB zu stellen und den Film per 19.12.2011 zu verbieten. Der Leiter der
Rechtsabteilung der Deutschen Bank fordert mit Schreiben vom 14.
Dezember 2011, "die weitere Verbreitung und Vorführung des Interviews
von Herrn Hartmann in dem Film zu unterlassen." Die Deutsche Bank
behauptet, der Pressesprecher habe ein "vertrauliches
Hintergrundgespräch zu Ihrer persönlichen Information" geführt, das
nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen sei.
Der Kameramann des Films, Firas Sabbagh, erklärt: "Der Deutschen Bank
ist peinlich, was ihr Pressesprecher gegenüber dem Zentrum für
Politische Schönheit öffentlich erklärt hat. Frank Hartmann wurde
darüber aufgeklärt, dass das Gespräch aufgezeichnet wird." Auch die
CSR-Abteilung der Deutschen Bank, aufgescheucht von der Passage, die
nicht so recht ins Bild sozialer Verantwortung passen will, bot
Gespräche an. Jetzt droht die Bank, sich an der Freiheit der Kunst zu
schaffen zu machen.
Die Bank war zuletzt wegen des Foodwatch-Berichts "Die Hungermacher"
stark in die Kritik geraten. 2010 sollen laut Weltbank aufgrund
gestiegener Nahrungsmittelpreise über 40 Millionen Menschen in die
absolute Armut getrieben worden sein. Josef Ackermann erklärte einen Tag
nach der Veröffentlichung des Berichts, die Sachlage zu prüfen. In einem
persönlichen Brief an Foodwatch meinte Ackermann: "Kein Geschäft ist es
wert, den guten Ruf der Deutschen Bank aufs Spiel zu setzen." Laut
Pressestelle der Bank war auch Ackermanns Brief nicht für die
Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Auch damals zeigte sich die Bank
ungehalten über eine vermeintlich nichtintendierte Veröffentlichung.
Nina van Bergen vom Zentrum für Politische Schönheit (ZPS): "Die Kritik
ist seit Jahren bekannt. Aber erst jetzt, als das Interesse der
Öffentlichkeit an den Spekulationsgeschäften, die gegen alle ethischen
und moralischen Grundsätze verstoßen, enorm zunimmt, verfällt die Bank
in hektische Aktivität. Als bräuchte sie einen Bericht, um Kritik
überhaupt wahrzunehmen?"
Ein Mitarbeiter der CSR-Abteilung der Deutschen Bank unterbreitete dem
ZPS das Angebot, nach Prüfung der Kritik an den Spekulationsgeschäften
Ende Januar "zu reden". Dazu erklärt Philipp Ruch, künstlerischer Leiter
des Zentrums für Politische Schönheit: "Das scheint die übliche Masche
zu sein. Es gibt nichts zu reden. Die Bank muss sofort handeln. Was
haben hunderte Mitarbeiter beim Spekulationsgeschäft mit Weizen, Mais
und Zucker verloren? Es geht um Millionen Menschen. Man hätte von Anfang
an viel vorsichtiger sein müssen."
Den Film finden Sie hier (die entsprechende Stelle ab 6:20):
http://www.youtube.com/watch?v=rQ7cXnsCh0E
Eine Kurzfassung (ohne Pressesprecher):
http://www.youtube.com/watch?v=X-7miE3vKbM
Das Schreiben der Deutschen Bank: http://politicalbeauty.de/db.jpg
Kontakt
Nina van Bergen
+49-152 539 516 83