Dienstag, 28. Februar 2012

Ohrfeige 2.0

Jetzt ist es offiziell, die Linke nominiert Beate Klarsfeld für das Amt der Bundespräsidentin. Auch wenn sie leider chancenlos gegen Herrn Gauck sein wird, ist dies ein Zeichen, das gesetzt wird. Es wird einen langen Schatten werfen. Zum einen auf diese heutige Republik und zum anderen auf Herrn Gauck und den machtpolitischen Klüngel, der ihn nominiert hat.

Die Doppelmoral der Konservativen
Beate Klarsfeld ist eine, die es verdient hätte, in dieses Amt gewählt zu werden und somit die Bundesrepublik zu repräsentieren. Sie wäre ein Aushängeschild für die heutige Bundesrepublik. Ein längst überfälliges Zeichen für die mangelnde und schlechte Aufbereitung des Dritten Reiches im Nachkriegsdeutschland. Sie wäre eine gute Bundespräsidentin für die Anforderungen der heutigen Zeit, in der viele Weichen gestellt werden hin zur marktkonformen Demokratie. In einer Zeit, in der das Grundgesetz bedroht ist durch etablierte Parteien, durch einen neoliberalen Zeitgeist und entfesselte Eliten, die den Oligarchen näher stehen als den Demokraten.

Alleine, dass Beate Klarsfeld als Gegenkandidatin in der Bundesversammlung im Deutschen Bundestag sitzen wird, ist eine schallende Ohrfeige an die Doppelmoral der Konservativen und der deutschen neoliberalen Einheitspartei mit ihren Blockflöten CDU/CSU, SPD, FDP u. Grüne. Letztlich auch an Herrn Gauck selbst. Diesen angeblichen Bürgerrechtler der er gewesen sein soll in der DDR. In Wirklichkeit aber nur in dem Maße, wie Putin ein lupenreiner Demokrat war und ist. Gauck mußte nie anecken gegen das Establishment, gegen die Mächtigen. Er war und ist ein privilegierter in beiden Systemen. In der DDR mit Westauto und Reisefreiheit für sich und seine Familie und später in der BRD als Amtsträger. Immer nützlich für gewisse Kreise. Damals wie heute...


Zivilcourage gegen Karrierismus
In dieser Bundespräsidentenwahl steht Zivilcourage gegen Karrierismus. Beate Klarsfeld, die mit einer Ohrfeige den damaligen Bundeskanzler Kiesinger auf einem CDU Parteitag bedachte und damit seine NSDAP-Vergangenheit bloßstellte, die den Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie in Bolivien ausfindig machte und sich vor seiner Villa in La Paz ankettete, ist eine mutige und aufrechte Frau allergrößter Reputation. Sie bekam dafür vielen Auszeichnungen in Frankreich und Israel. Welch ein Gegensatz zu Herrn Gauck (Mitglied der Atlantik-Brücke). Ein eitler Wendehals der gerne nach unter tritt und nach oben buckelt. Der Reden hält in denen er Erika Steinbach und Thilo Sarrazin verehrt und gegen engagierte Bürger der Occupy Bewegung und Stuttgart 21 polemisiert. Er ist insofern der richtige Kandidat für den etablierten Parteiklüngel und wird diesen nach seiner Wahl zu repräsentieren wissen. Wahrscheinlich in einer Kooperation mit der Blöd-Zeitung.

Die Linke und Beate Klarsfeld haben es alleine mit dieser Kandidatur geschafft, die Eliten mit ihren Seilschaften vorzuführen und sie im übertragenen Sinn damit zu ohrfeigen. Der Erfolg, das weiß Frau Klarsfeld, lässt oft Jahre auf sich warten bevor er sich einstellt und manchmal müssen auch Rückschläge hingenommen werden. Herr Gauck wird die Wahl gewinnen aber ein Erfolg wird es nicht sein. Dieser Erfolg liegt in der Kandidatur von Beate Klarsfeld und dem Signal, dass es doch auch noch andere gibt in Deutschland als ewig Gestrige.

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